Mein liebster Otter ist kulinarisch etwas unflexibel. Er wird jetzt sicherlich protestieren und anmerken, dass er sich seit dem Beginn unserer Beziehung bezüglich seiner Nahrungsaufnahme extrem verändert (nicht mehr nur rohen Fisch *gg*) und viele neue Dinge ausprobiert hat – was auch stimmt! Einerseits hat seine (noch) beschränkte Palette an “Das-isst-er-auf-jeden-Fall”-Speisen auch Vorteile, denn man kann ihn immer mit Pizza (Ananas-Thunfisch), Spaghetti Bolognese, Kartoffelsuppe mit süßen Waffeln, Blätterteigröllchen mit Hackfleischfüllung … rumkriegen. Andererseits können selbst kleinste Abweichungen vom “Standard”-Rezept wie z.B. Petersilienwurzel oder Knollensellerie in der Bolognese zu starken Irritationen führen, ganz abgesehen von neuen, abenteuerlichen Geschmackskompositionen, die ich wiederum so mag!
Nach der Hammer-Ernte am vergangenen Mittwoch (hier noch mal zum nachlesen) stappelte sich hier in meiner Küche ca. 4 kg frischer Mangold, den ich zum größten Teil an die Nachbarn und meine Freundinnen verteilt habe.
Mit meinem Mangold habe ich eine Räucherlachs-Mangold-Quiche gebacken! Während ich also Mangold putzte und schnipselte, warf der Otter immer wieder skeptische Blicke zu mir rüber. Und sagte dann, dass er ja nicht so ein großer Mangold-Fan wäre. Und Räucherlachs sei auch nicht so sein Ding. Bevor ich in Tränen ausbrechen konnte, versprach er, er werde die Quiche auf jeden Fall probieren. Mache sich aber zusätzlich zur Sicherheit ein Käsebrot – auch ein “Das-isst-er-auf-jeden-Fall”.
Dann war der heiße Kuchen fertig – duftete nach Käse und Räucherlachs… Nach dem ersten schmalen Probier-Stück sagte der Otter, er würde noch so ein kleines Stück nehmen. Die Quiche sei “nicht so schlimm”. Nach dem nächsten etwas größeren Stück sagte der Otter, er habe doch noch Hunger und die Quiche sei “ganz ok”. Während ich nach zwei großen Stücken völlig gesättigt war, sagte der Otter dann, jetzt hätte er gerne auch mal ein großes Stück. Auf meinen verwirrt-überraschten Blick entgegnete er: “Der Kopf sagt ‘NEIN’, aber mein Körper will es!”
Wenn auch Euer Körper Räucherlachs-Magold-Quiche will, hier ist das Rezept:
Zutaten für den Mürbeteig: 220 g Mehl // 120 g kalte Butter in Stücken // 1/2 TL Salz // 1 Eigelb // 4-5 EL Milch
Zutaten für die Füllung: 600 g Mangold // 1 Zwiebel // Öl // 3 TL Sojasauce // Pfeffer // frisch geriebene Muskatnuss // 1 Knoblauch-Zehe // 200 g Räucherlachs // 100 g geriebene Emmentaler // 200 g saure Sahne // 2 Eier
So macht man das: Aus den Teig-Zutaten einen (Überraschung!) Teig kneten. In Folie wickeln und etwas kühl stellen. // Den Mangold waschen und abtropfen lassen. Blätter von den Stielen schneiden. Die Stiele in ca. 1 cm breite Würfel schneiden, die Blätter in 1 cm breite Streifen. Die Zwiebel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden. // Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig braten. Den Mangold dazu geben und ca. 3 – 4 Minuten braten, dabei schrumpelt der Mangold ein. Mit Sojasauce, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen, die Knoblauch-Zehe dazu drücken. // Den Räucherlachs klein schneiden und zum Mangold geben. // Ofen auf 190° vorheizen. 50 g Emmentaler mit saurer Sahne und den Eiern verrühren. // Den Mürbeteig ausrollen, in eine Spring- oder Quicheform (28 cm) legen und dabei einen Rand (ca. 4 cm) formen. // Lachs-Mangold-Masse einfüllen und mit der Käse-Sahne-Eier-Masse überziehen. Den restlichen Käse über die Masse streuen. Quiche im Ofen ca. 45-50 Minuten backen.
Seid Ihr auch Quichisten? Welche Quiche mögt Ihr am liebsten?
